Archäologie

Die Goldbrakteaten der Völkerwanderungszeit

Die Goldbrakteaten der Völkerwanderungszeit gehören zweifellos zu den faszinierendsten Bildzeugnissen der gesamten germanischen Kulturgeschichte. Mit ihrem Auftreten im Laufe des späten 5. Jahrhunderts beginnt ein neues, bildfreudigeres Zeitalter. Im Gegensatz zu den vorangegangenen, äußerst bildarmen Epochen der Vorrömischen Eisenzeit und der Römischen Kaiserzeit finden sich nun – den Goldbrakteaten zum Dank – erstmals figürliche Darstellungen in hoher Qualität und großer Anzahl. Der Ursprung dieses Wandels lässt sich eindeutig im Süden verorten: Es ist Rom, die mächtigste und langlebigste Supermacht in der Geschichte Europas.

Eine altsächsische Wodan-Darstellung nördlich von Bremen

Nordwestlich von Bremen, direkt an der Mündung der Hunte in die Weser, befindet sich die Stadt Elsfleth (siehe Karte Abb. 1), die unter Archäologen seit einigen Jahren für Aufmerksamkeit sorgt. Dort, auf einem unscheinbaren Acker im Bereich des ehemaligen Uferwalls treten in regelmäßigen Abständen äußerst interessante Funde zu tage. Neben einer großen Menge Keramik sind es insbesondere die zahllosen Metallfunde, die den “Hogenkamp” genannten Fundplatz auszeichnen. Einer der beeindruckendsten Funde der letzten Jahre ist ein silberner Gürteldorn mit einer auf den ersten Blick unscheinbar wirkenden Gesichtsdarstellung (Abb.

Frühe Thorshammer-Anhänger außerhalb Skandinaviens

Die Thorshammer-Anhänger der Wikingerzeit sind vermutlich die bekanntesten und beliebtesten Hinterlassenschaften der heidnischen Vorzeit überhaupt. Sie werden heute von Millionen Menschen weltweit getragen, sei es als Zeichen der Verbundenheit mit der nordischen Tradition oder als einfache Schmuckstücke. Zu den bekanntesten Thorshämmern zählen zweifelsohne die beiden aus Hortfunden des 10. Jahrhunderts stammenden Anhänger von Bredsättra (Öland) und Erikstorp (Östergötland) sowie der Thorshammer aus Skåne, der ohne genauen Fundort überliefert ist. Alle drei Anhänger wurden aus getriebenem Silberblech hergestellt und sind mit ihrer aufwendigen, detaillierten Verzierung durchaus einmalig (siehe Abb.

Yggdrasil und die Överhogdal-Wandteppiche

Die Wandteppiche von Överhogdal zählen ohne Zweifel zu den eindrucksvollsten Funden der späten Wikingerzeit. Ihr ungewöhnlich guter Erhaltungszustand, die kräftigen Farben und die vielen abgebildeten Figuren und Symbole machen sie zu einem unschätzbar wertvollen Zeugnis jener Epoche. Umso erstaunlicher ist es daher, dass die Wandteppiche mit ihrem einzigartigen Bildprogramm die längste Zeit über in Vergessenheit geraten waren. Die Geschichte ihrer Wiederentdeckung beginnt im Jahr 1909 als in der kleinen Kirche von Överhogdal im schwedischen Härjedalen eine Renovierung anstand.