Weltenbaum

Yggdrasil und die Överhogdal-Wandteppiche

Die Wandteppiche von Överhogdal zählen ohne Zweifel zu den eindrucksvollsten Funden der späten Wikingerzeit. Ihr ungewöhnlich guter Erhaltungszustand, die kräftigen Farben und die vielen abgebildeten Figuren und Symbole machen sie zu einem unschätzbar wertvollen Zeugnis jener Epoche. Umso erstaunlicher ist es daher, dass die Wandteppiche mit ihrem einzigartigen Bildprogramm die längste Zeit über in Vergessenheit geraten waren. Die Geschichte ihrer Wiederentdeckung beginnt im Jahr 1909 als in der kleinen Kirche von Överhogdal im schwedischen Härjedalen eine Renovierung anstand.

Das Yggdrasil-Bildnis von Överhogdal

Die Yggdrasil-Darstellungen auf den Wandteppichen von Överhogdal (Jämtland, Schweden) zählen zweifelsohne zu den prächtigsten Abbildungen des Weltenbaumes, die uns aus der Wikingerzeit überliefert sind. Erstaunlicherweise sind sie jedoch außerhalb eines kleinen Kreises nordischer Altertumsforscher bis heute weitgehend unbekannt geblieben. Um das zu ändern, folgt an dieser Stelle eine detailgetreue Umzeichnung der Yggdrasil-Darstellung, wie sie auf Wandteppich II zu finden ist. Diese ist unter den insgesamt drei Lebensbäumen auf den Överhogdal-Textilien die größte und zugleich ansprechendste Variante.

Die Neun-Welten-Säule von Schleswig

Seit August letzten Jahres hat die Stadt Schleswig eine neue heidnische Landmarke. Die im Stadtteil Lollfuß errichtete “Neun-Welten-Säule” stellt die neuste Erweiterung des “Lollfußer Mythenpfades” dar. Die viereinhalb Meter hohe Skulptur wurde in mehrwöchiger Arbeit vom Künstler Armin Lohmann mit einer Kettensäge aus einem Eichenstamm gefertigt. Als Bildnis des Weltenbaumes Yggdrasil enthält die Säule zahlreiche Bezüge zu den neun Welten der germanischen Mythologie, so etwa zum weisen Mimir oder den drei Nornen.